Wenn einer eine Reise tut …
Gespräch mit Oliver Kielmayer zu seinem Abschied als Leiter der Kunsthalle Winterthur
2006 trat Oliver Kielmayer die künstlerische Leitung der Kunsthalle Winterthur an, liess dort, wo zuvor eine Druckerwerkstatt war, den Dritten Raum mit einer bewohnten Skulptur vom Mark Divo und einem Office einrichten. Mit der ersten Ausstellung von Folkert de Jong setzte er Massstäbe, mit der Ausschreibung und daraus resultierenden Ausstellung «Winterthur sucht den Superstar» löste er fast einen Skandal aus. Es wehte eindeutig ein frischer Wind. Seit diesem Auftakt fanden unzählige Ausstellungen mit internationalen, nationalen und regionalen Künstler:innen statt, darunter verstörende, laute, aber auch solche mit leisen Tönen. Es gab neue Vermittlungsformate: Die (einmalige) Kunstparade, für die «einheimische» Künstler:innen tatkräftig Transparente malten und die mit einem Tagesfeuerwerk schloss und die Kunstpartie. Nicht seine Erfindung war das Gesprächsformat Café des Arts, das er aber stets tatkräftig unterstützt und alljährlich mit dem Kuratorischen Quartett bereichert hat. Oliver Kielmayer, der anfangs November die Betriebsleitung von Fumetto in Luzern angetreten hat, lässt die Kunsthalle nach rund 17 Jahre hinter sich, einen letzten Akzent setzend mit der Ausstellung von Pauline Curnier Jardin. Im Gespräch wird er die Zeit seines Wirkens in Winterthur und die Veränderungen im Kunstbetrieb Revue passieren lassen und seine persönlichen Highlights und Präferenzen verraten. Farewell, Oliver!
Moderation: Sandi Paucic, Kunsthistoriker, Kurator, Präsident visarte Zürich – und guter Freund
Barbetrieb und Kunsthalle Late Night: ab 19 Uhr